Vor einer Weile habe ich Skool entdeckt und es fühlt sich etwa so an wie das Social Web vor 10 – 15 Jahren
Keine Algorithmen, Austausch mit echten Menschen, keine versteckte Werbung.
Weil es mir dort so gut gefällt, habe ich auch schon selbst eine Community gegründet: SOLOPRENEURS MEETUP – Austausch und Vernetzung für Solopreneurs – ganz frisch!
Wer von euch nutzt Skool und in welchen Communitys seid ihr dort? Und was sagt ihr zur Plattform?
WAS IST SKOOL?
Die Plattform funktioniert Community-basiert und nicht Profil-basiert. Das heißt, es gibt keinen Stream wie bei Facebook und Co, sondern man muss sich seine Communitys zusammensuchen, reingehen und dort interagieren. Wie in den alten Foren, herrlich! Man bestimmt selbst, was man sehen und kommentieren möchte und es wird einem nichts von irgendeinem Algorithmus vor die Nase geknallt.
Jede*r kann eine Themencommunity gründen und dort mit Hilfe der Skool-Funktionen einen schönen Raum mit guter Atmosphäre schaffen. Die monatlichen Kosten für Gründer*innen einer Community sind so hoch (nämlich 100 Euro pro Monat), dass man sich das vorher gut überlegt und – wenn die Community läuft – sich ordentlich drum kümmert.
Wer keine eigene Community gründen will, kann kostenlos ein Profil anlegen und damit in viele Themencommunitys rein. Atmosphäre und Spirit der Community hängt nicht von Skool, sondern von den Leuten in der Community und insbes. vom Gründer / der Gründerin ab. Im Zentrum steht der Austausch, aber es gibt auch – ähnlich wie bei Mentortools u. ähnl. Plattformen – einen Kursbereich, in die der Gründer / die Gründerin Inhalte einstellen kann.
Es gibt auch Paid Communitys. Da zahlt man einen monatlichen Beitrag, den der Gründer / die Gründerin festlegt.
Ich fühle mich auf Skool zurückversetzt in eine Zeit, als ich das Social Web noch aufregend fand, und ich glaube, dass viele Menschen wieder Lust auf einen Netz-Austausch auf diese Art haben.
Warum ich auf Facebook, Instagram usw. nicht mehr so viel Lust habe:
Die sind doch alle gleich… Algorithmen geben vor, was man zu sehen bekommt, und die sind v.a. von Geld gesteuert. Meta ist ja gerade nochmal einen Schritt weiter gegangen und man kann jetzt auch für “organische Reichweite” bezahlen…
Überall werde ich zugeballert mit Werbung und die wenigen organischen Inhalte kommen von Leuten, die ihre Inhalte auf die Algorithmen optimieren können. Viele wollen dann was durch die Hintertür verkaufen… Und immer mehr Inhalte sind algorithmenoptimiert von KIs erstellt, selbst die Kommentare lässt man sich von KIs schreiben und automatisch verteilen…
Als ich 2008 anfing, zu bloggen, war ich sowas von fasziniert von der Blogosphäre und ihren Möglichkeiten, bald danach von Social Media mit den damals vorherrschenden Plattformen Twitter und Facebook. Ich fand es unglaublich toll, wie schnell sich Menschen zu den verrücktesten Themen zusammenfanden, wie man Themen setzen und verbreiten konnte, ohne über das Nadelöhr der klassischen Medien gehen zu müssen, und wie einfach es wurde, mit Menschen in Kontakt zu kommen oder zu bleiben.
Der Austausch stand im Vordergrund – mit Menschen, die ich tw. aus dem echten Leben, tw. aus dem Social Web kannte. Das vermischte sich dann auch – viele meiner Social Web Freunde traf ich auf BarCamps, Meetups, Konferenzen, Demos oder im Biergarten. Dafür fand ich im Netz Menschen wieder, die ich von früher kannte, und wir entdeckten gemeinsame Themen, die uns verbinden.
Zwischen all der Werbung und den algortithmengesteuerten Inhalten finden sich zwar immer wieder interessante Brocken und es gibt auch noch ein paar Facebook Gruppen und Instagram Accounts, in die ich gern reinschaue und mich auch an Diskussionen beteilige. Auch bei Threads findet sich so manche spannende Diskussion. Aber für die Zeit, die man sich da mit dem Wegwischen von unwichtigem Zeug beschäftigt, bekommt man einfach zu wenig Brauchbares. Klar müssen die Plattformbetreiber auch von irgendwas leben. Ich finde es schade, dass fast alle auf kostenlose Zugänge setzen – dafür bezahlt man mit seinen Daten und bekommt massenhaft Werbung zu sehen. Ich denke, der Hauptgrund, dass dieses Modell so gut funktioniert ist, dass die meisten Nutzer nichts bezahlen wollen, und entweder nicht wissen oder ausblenden, was mit ihren Daten geschieht. Oder es ist ihnen egal. Und die Werbung (gekennzeichnet oder auch nicht) nehmen sie in Kauf, man ist es ja eh schon gewöhnt… und so treiben sie dieses System mehr und mehr an…
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