In der heutigen Arbeitswelt stößt man immer häufiger auf den Begriff „Solopreneur“. Aber was ist ein Solopreneur genau? Und was unterscheidet ihn von klassischen Selbstständigen oder Freelancern?
Ich bin selbst schon seit mehr als 15 Jahren glücklich als Solopreneur unterwegs, habe 2016 eine Meetup Reihe für Solopreneurs ins Leben gerufen mit monatlichen Treffen, und im April 2024 eine Solopreneurs Community auf Skool gegründet für Austausch + Vernetzung von Solopreneurs.
Da wird es Zeit, dass ich hier auf meinem Blog mal eine Definition zum Begriff liefere. Vor 2016 war der Begriff ziemlich unbekannt im DACH Raum, aber mittlerweile ist er recht gebräuchlich.
In diesem Blogbeitrag erfährst du also, was ein Solopreneur ist, welche Besonderheiten dieses Arbeitsmodell mit sich bringt – und sich immer mehr Menschen sich für das Solopreneurs Leben entscheiden.
Was ist ein Solopreneur? Die Definition
Der Begriff „Solopreneur“ setzt sich aus den Wörtern „Solo“ (allein) und „Entrepreneur“ (Unternehmer) zusammen. Ein Solopreneur baut alleine ein Unternehmen auf und führt es – mehr oder weniger – alleine. Das heißt nicht, dass ein Solopreneur alles selbst macht – viele Solopreneurs arbeiten mit Freelancern zusammen oder beauftragen Agenturen oder Dienstleister für Leistungen, die sie nicht selbst erbringen können. Aber im Gegensatz zu einem Unternehmen, bei dem es mehrere Abteilungen gibt, die die Auswahl und die Koordination der externen Partner übernehmen oder die Arbeit untereinander aufteilen, muss sich ein Solopreneur um alles selbst kümmern. Also, entweder das Ding selbst machen oder selbst vergeben / koordinieren. Das erfordert einen guten Rundum-Blick und viele Skills.
Solopreneur vs. Freelancer vs. Unternehmer – Wo liegen die Unterschiede?
Was ist ein Solopreneur genau, und wie unterscheiden sich Solopreneure einerseits von Freelancern, andererseits von klassischen Unternehmen?
Hier ein kurzer Vergleich:
- Freelancer:
- Dein Kunde entwickelt Visionen und Konzepte, du setzt diese um. Natürlich kannst du dich auch mit deinen Ideen einbringen, aber letztendlich bestimmt und entscheidet der Kunde, was gemacht wird.
- Du verkaufst deine Zeit und Expertise direkt an Kunden. Üblicherweise wirst du nach Stunden oder für Pauschal-Pakete bezahlt (die meist auch auf Stundenbasis kalkuliert werden).
- Du arbeitest in der Regel projektbasiert.
- Dein Fokus liegt auf Dienstleistungen ohne skalierbares Geschäftsmodell.
- Solopreneur:
- Du baust ein eigenes Geschäftsmodell auf, das unabhängig von deiner eigenen Zeit funktioniert. Das heißt: Du baust im ersten Schritt etwas auf und schaffst Strukturen, um Einkommensströme zu generieren, die ohne ständigen 1:1 Zeiteinsatz auf dein Konto fließen.
- Du entwickelst also deine eigenen Visionen und Konzepte und setzt diese um. Üblicherweise sind das Produkte oder Dienstleistungen, die wiederkehrenden Umsatz generieren.
- Unternehmen:
- Drehen wir es um: Ein Unternehmen funktioniert wie ein Solopreneur mit dem Unterschied, dass größere Strukturen geschaffen und Mitarbeitende eingestellt werden.
- Da mehr Arbeitskraft verfügbar ist, kann das Geschäftsmodell komplexer sein als das Geschäftsmodell eines Solopreneurs. Natürlich hat ein Unternehmen deutlich höhere Fixkosten als ein Solopreneur.
Die Vorteile, ein Solopreneur zu sein
Jetzt weißt du, was ein Solopreneur ist. Warum sollte man nun Solopreneur werden? Das Solopreneurs Modell hat viele Vorteile, die ich nicht missen möchte! Natürlich gibt es auch Nachteile gegenüber anderen Arbeitsmodellen, aber lasst uns mal mit den Vorteilen beginnen:
- Eigene Ideen umsetzen + Unabhängigkeit: DU entscheidest selbst, welche Visionen und Ideen du entwickelst, verfolgst und umsetzt.
- Freiheit und Flexibilität: Als Solopreneur hast du die Freiheit, zu entscheiden, wo und wann du arbeitest. Ob “klassisch” in einem Büro oder CoWorking Space, im Homeoffice, im Café oder als digitaler Nomade auf Reisen – du hast die volle Kontrolle über Ort und Arbeitszeit.
- Dein eigenes Tempo: Du setzt deine Themen in deinem Tempo um. Und wenn du eine neue Idee hast, kannst du die vorziehen, wenn du magst. Das macht dich super flexibel und viel anpassbarer an Änderungen von außen als es das großen Unternehmen möglich ist.
- Geringe Fixkosten: Du brauchst keine großen Büroräume und musst kein großes finanzielles Polster für Mitarbeiter aufbringen – daher kannst du deine Fixkosten gering halten. Das reduziert dein finanzielles Risiko.
- Skalierbarkeit: Mit einem smarten Geschäftsmodell kannst du dein Einkommen steigern, ohne immer mehr Zeit investieren zu müssen (wie das als Freelancer mit dem Stunden-gegen-Geld Modell der Fall ist).
Die Herausforderungen des Solopreneur-Lebens
Natürlich bringt das Solopreneur-Leben nicht nur Vorteile mit sich. Ein wesentlicher Punkt, den du als Solopreneur beachten musst, ist die Tatsache, dass du für alles alleine verantwortlich bist – von der Produktentwicklung über Marketing / Kommunikation bis hin zur Buchhaltung. Du bist eine Art Mini-Konzern – alle Abteilungen bist du selbst 🙂
Du kannst also nicht mal eben eine Aufgabe einem Kollegen zuschieben oder eine andere Kollegin um Rat fragen, wenn du irgendwo steckenbleibst. Du musst selbst alles recherchieren und entscheiden, was in einem größeren Unternehmen in verschiedenen Abteilungen diskutiert wird, und alles lastet auf deinen Schultern.
Bist du bereits Solopreneur und kennst das? Dann komm in meine Skool Community – damit hast du sozusagen die Kolleg*innen in der Hosentasche (nämlich im Handy, Skool hat eine gute App). Oder auf deinem Rechner. Und kannst jederzeit Fragen stellen und Hilfe erhalten – bei Entscheidungen, Problemen, kniffligen Fragen etc.
Wie wirst du Solopreneur? Tipps für deinen Einstieg
Wenn du noch nicht Solopreneur bist, aber darüber nachdenkst, es zu werden – hier ein paar Tipps von mir für den Anfang:
- Finde deine Nische: Ein erfolgreiches Solopreneur-Business braucht eine klare Positionierung + eine Zielgruppe, die Bedarf an deinen Produkten oder Leistungen hat. Überlege dir, wo deine Kompetenz, deine Leidenschaft und der Bedarf deiner Zielgruppe sich überschneiden.
- Netzwerke und Communitys: Wie oben beschrieben, kann das Solopreneurs Dasein zu Überforderung führen, wenn du alles alleine machst. Und außerdem einsam sein. Tritt Netzwerken / Communitys bei, um dich auszutauschen und Unterstützung zu finden. Wie schon erwähnt -> hier bist du besonders gut aufgehoben!
- Bildung und Weiterbildung: Neben deiner Kernkompetenz musst du auch bei Marketing, Kommunikation und vielen anderen Themen auf dem Laufenden bleiben. Und natürlich Trends kennen und beobachten. Lerne regelmäßig Neues, um dein Business voranzubringen. Hier kommt etwas ins Spiel, das ich gerade plane: Eine Solopreneurs Academy. Kurse für und von Solopreneurs. Plane ich gerade gemeinsam mit meiner Solopreneurs Community. Vielleicht hast du ja sogar Themen, die du für andere Solopreneurs aufbereiten und in Kurse verpacken magst? Dann sprich mich an!
- Plane, optimiere und automatisiere Prozesse: Das sollte natürlich auch jedes Unternehmen machen. Aber in der Praxis sieht es oft anders aus. Was in einem Unternehmen noch durch die Verteilung auf mehrere Mitarbeitende oder Abteilungen abgefangen werden kann, zwingt dich als Solopreneur irgendwann in die Knie – und du erstickst in Arbeit, wenn du deine Prozesse nicht ordentlich planst. Mittlerweile lässt sich viel automatisieren, und es entstehen laufend neue nützliche Helferlein. Nutze Tools für CRM, E-Mail-Marketing, Projektmanagement, Kommunikation, Buchhaltung und verknüpfe sie so, dass möglichst wenig händische Arbeit übrig bleibt – wo immer sich da was Praktisches einrichten lässt. Natürlich ist die Recherche nach dem / den für dich passenden Tool(s) auch viel Arbeit. Aber tröste dich: Alle Solopreneurs stehen vor dieser Herausforderung und in der Community kannst du fragen, wie es die anderen machen und Tipps / Hilfe zu Tools und Automatisierung erhalten.
Fazit: Was ist ein Solopreneur und ist dieser Weg der richtige für dich?
Wenn du es liebst, deine eigenen Visionen und Ideen umzusetzen, du gerne eigenverantwortlich arbeitest, flexibel bleiben möchtest und Spaß daran hast, Neues auszuprobieren, dann könnte das Solopreneurs Modell genau das Richtige für dich sein. Wichtig ist, dass du weißt (oder herausfindest), was du erreichen willst, und dass du bereit bist, dranzubleiben, auch wenn es mal schwierig wird.
Ich freue mich, wenn dieser Beitrag dir geholfen hat, zu verstehen, was ein Solopreneur ist und welche Chancen und Herausforderungen dieser Arbeitsstil mit sich bringt. Hast du Fragen oder möchtest deine Erfahrungen teilen? Dann hüpf am besten gleich in die Community!
Und wenn du dich noch genauer informieren möchtest, besuche meine Website Solopreneurs Community.
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