stARTconference

Um Kulturbetrieben das – damals neu aufkommende – Thema Social Media (vormals “Web 2.0”) näherzubringen, gründete ich gemeinsam mit 3 Partnern die stARTconference. Zwischen 2009 und 2011 veranstalteten wir jährliche Konferenzen in Duisburg. Mit jeweils rund 500 Teilnehmenden und 50 Referent*innen beleuchteten wir die Möglichkeiten von Social Media in Marketing, Kommunikation, Kulturvermittlung und Besucherbindung. Unsere Konferenzen dienten als Impulsgeber für Kulturschaffende, wir konnten viele Akteure im Kulturbereich inspirieren und vernetzen.

Zu jeder Konferenz veröffentlichten wir einen Tagungsband, der auch als eigenständiges Werk gelesen werden kann. Diese Sammelbände mit Essays unserer Vortragenden waren die ersten Bücher, die sich mit dem Thema Social Media speziell im Kulturbereich beschäftigten, sie sind auch heute noch beliebt und werden in vielen weiterführenden Publikationen zitiert.

Durch die Konferenzen entstand eine dynamische und inspirierte Gemeinschaft. Gemeinsam mit dieser Community entwickelten wir neue Formate, von denen einige bis heute fortgeführt werden:

  • stARTcamps: Partizipative Unkonferenzen im Stil von Barcamps, mit 100 – 250 Teilnehmenden. Seit 2012 haben diese Events die traditionellen Konferenzen ersetzt. Bisher fanden rund 30 stARTcamps in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt.
  • stARTtogethers: Zusammenkünfte im Stil von Meetups als lokale Austausch- und Informationsplattformen, die in verschiedenen Städten in unregelmäßigen Abständen stattfinden.
  • stARTeducation – Schulungen und Workshops, die Kulturbetrieben den Umgang mit Social Media näherbringen. Einige dieser Schulungen entwickelten wir in Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen wie dem Deutschen Bühnenverein oder dem Nordkolleg Rendsburg.

Im Rahmen der stARTconference haben wir KnowHow aufgebaut, Formate entwickelt und Netzwerke geschaffen, über die Wissen und Kompetenzen zum Thema Digitalisierung im Kulturbereich weitergegeben und dokumentiert wurden.

Für mich war die stARTconference ein Meilenstein. 2008 hatte ich mein Zweitstudium Kultur- und Medienmanagement an der HfMT Hamburg abgeschlossen und mein Kulturmarketing Blog gestartet. Das Thema Social Media (bzw. damals “Web 2.0”) faszinierte mich. Jede*r konnte Content-Creator werden und damit den öffentlichen Diskurs mitbestimmen, zu kleinsten Nischenthemen fand man Gleichgesinnte und es wurde über Themen gesprochen, die davor niemand auf dem Schirm hatte. Über Blogs, Twitter etc. konnte man sich flugs mit anderen Interessierten vernetzen und es herrschte eine Aufbruchstimmung. Im Kulturbereich schien aber kaum jemand etwas davon mitbekommen zu haben. Es war für mich unheimlich spannend zu erkennen, wie man Themen etablieren und prägen kann – eine Erfahrung, die ich vor der Konferenz so noch nicht gemacht hatte.