Der erste Beitrag nach meiner langen Blogpause (zuerst urlaubs- und dann stressbedingt) soll etwas Erfreuliches bringen – was ist da geeigneter, als über Schokolade zu erzählen?
Über das Berliner Startup Chocri habe ich schon im Juni berichtet.
Hier gibt es individuelle Schokolade:
Man wählt eine der 3 Grundsorten (weiße Schokolade, Vollmilch oder Zartbitter) und lässt sie dann mit bis zu 7 von 80 möglichen Zutaten bestücken.
Das Chocri-Blog gab es schon einige Monate vor dem offiziellen Start, ebenso wie Vorab-Verkostungen auf Barcamps und Blogger-Events wie z.B. das Chocri-Rennen.
Seit 1.9.2008 kann man nun seine Wunsch-Chocri übers Internet im “Cocriateur” mixen, bestellen und abwarten – die Chocri wird per Post geliefert.
Der Einstand wurde mit einer Party gefeiert,
die habe ich mir nicht entgehen lassen!
Besonders interessant war die Vorführung der Schokoproduktion.
Links im Bild die Schokoladen-Maschine. Da die Dinger ziemlich teuer sind, gibt es bisher nur eine. Das heißt, die verschiedenen Schokoladen-Sorten müssen hintereinander produziert werden, 2 verschiedene Sorten am Tag sind möglich.
Hier schmilzt die weiße Schoki.
Nach einem gar nicht so unkomplizierten Prozess (schmelzen – abkühlen – wieder erwärmen) wird sie in die Schokoformen gegossen (Bild rechts)
Und anschließend mit den Wunschzutaten belegt.
Die 80 Zutaten wurden in den Wochen vor dem Start mit Bloggern gemeinsam ausgesucht, die Liste ist hier.
Links werden gerade Smarties aufgelegt und bunte Zuckerherzchen dazwischen gestreut.
Zur Freude der Partygäste durfte man sich seine eigene Schokolade belegen und mit nach Hause nehmen.
Hier meine Kreation:
Weiße Schokolade mit Orangendrops, Chilifäden und Blütenstaub.
Mein Eindruck von der Chocri-Schokolade:
Mittlerweile ist sie natürlich aufgegessen, und sie hat gut geschmeckt 🙂
Wie aber auch schon paulinepauline angemerkt hat, erwartet man bei individuell hergestellter Schokolade, dass die Zutaten irgendwie eingearbeitet sind in die Schoki. Bei Chocri werden sie aber nur auf die Rückseite draufgelegt oder -gestreut.
Das schaut zwar nett und schön bunt aus, aber
- erstens sind sie ziemlich locker, das Ding fällt auseinander (spätestens wenn man ein Stück abbricht, Einiges aber schon davor)
- zweitens sind die Einzelteile zu groß. Meine Chilifäden waren ein paar cm lang, es fühlt sich nicht besonders fein an, wenn sich die um die Zähne wickeln. Getrocknete Papayastreifen und Co sind noch größer, da muss man gleich die halbe Schoki auf einmal in den Mund stecken, wenn so ein Teil draufliegt.
- drittens verbinden sie sich im Mund nicht zu einem abgerundeten Geschmack, sondern man hat eben lauter verschiedenes Zeug im Mund.
Die Schokoladen-Grundmasse hat wirklich lecker geschmeckt, an den Zutaten an sich gäbe es auch nichts auszusetzen, nur die Größe der Zutaten und die Vermischung halte ich für verbesserungswürdig – ist aber vielleicht auch einfach Geschmackssache.
Mein Vorschlag: die Teile kleiner machen und mehr mit der Schokoladengrundmasse vermischen. Natürlich soll die Schokolade auch von außen ansprechend ausschauen, aber runterfallen sollten die Teile nicht.
Die Idee der individuellen Schokolade finde ich noch immer richtig gut, meine Gedanken dazu habe ich schon in diesem Blogeintrag geäußert.
Natürlich läuft am Anfang nicht alles wie am Schnürchen, aber dank Beteiligung und Einbezug der Kunden wurden schon die gröbsten Fehler ausgemerzt (der Bestellvorgang funktioniert jetzt besser als in dem Blogbeitrag von Robert Basic beschrieben, und mittlerweile wurden auch bruchsichere Verpackungen entworfen, damit die Schokolade auch ganz beim Kunden ankommt).
Und so wie´s aussieht hat man vor, den direkten Kontakt zu den Kunden weiter zu pflegen, das Blog wird mal regelmäßig mit Neuigkeiten bestückt und auf Kommentare und Vorschläge geht man auch ein. Das gefällt mir.
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